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Joel von Good Charlotte: „Ich hasse es, allein zu sein!“

 

Was wäre für dich ein perfektes Leben?

Joel: „Ich führe jetzt schon ein tolles Leben. Aber eines Tages Heiraten und Kinder kriegen wäre schon eine klasse Sache. Eben ein ganz normales Leben führen.“

 

Wie würdest du deinen Bruder Benji beschreiben?

Joel: „Er ist der Mutigere von uns Beiden. Ich bin eher zögerlich und denke zu viel über die Konsequenzen nach. Benji hat mir beigebracht mutiger zu werden. Mein Brudeer fürchtet sich vor niemandem. Er hat sich immer um mich gekümmert und mich beschützt. Es ist gut, ihn an meiner Seite zu haben.“

 

Wovor fürchtest du dich am meisten?

Joel: „Vor der Einsamkeit. Ich hasse es allein zu sein. Eines habe ich über mich gelernt: Ich kann nicht ohne Freundin leben. Ich brauche die Zweisamkeit.“

 

Aber alleine dürftest du ja gerade nicht sein. Angeblich ist Hilary Duff deine neue Freundin?

Joel: „ Ich gebe zu, dass da was am laufen ist. Aber wir sind noch im Anfangsstadium. Ich glaube es könnte cool werden. Meine letzte Beziehung ist im Streit auseinander gegangen, und ich war am Boden zerstört und fertig. Danach war ich lange Single. Es war eine üble Zeit.“

 

Bist du treu?

Joel: „ Wenn ich eine Freundin habe, mache ich keinen Blödsinn. Vertrauen ist sehr wichtig. Beziehungen sind für mich zu Zeit die größte Herausforderung.“

 

Wie gehst du mit Streit um?

Joel: „Streiten gehört zu jeder Beziehung. Aber man sollte dann auch schnell wieder Frieden schließen. Wir können uns nicht ins Bett legen und dann Rücken an Rücken einschlafen.“

 

 

 

 

 

GOOD CHARLOTTE: „WIR SIND WIE LEBEN UND TOD“

 

Die Twins Joel und Benji sind total gegensätzlich! Im BRAVO Interview sprechen sie über ihre innige Beziehung....

 

„Ey raus hier!“, schreit Good Charlotte Frontmann Joel (25) als ich ihre Garderobe bei der BRAVO Supershow in Berlin betrete. Aber dann lacht er gleich laut und sagt: „Nein, war nur ein Witz- Setz dich hin, mein Bruder kommt gleich.“ Als dann sein Zwilling Benji endlich auftaucht, kann es los gehen......

 

BRAVO: Na wie geht’s euch?

JOEL: Alles super! Ich fühl mich so gut, wie schon lange nicht mehr.

BENJI: Nach dem letzten Album hat seine Freundin Schluss gemacht. Da war er voll Down.

JOEL: Ich habe mir den Schmerz bei den Arbeiten zu unserem neuen Album von der Seele geschrieben.

 

BRAVO: Hast du denn jetzt wieder eine neue Freundin, Joel?

JOEL: Nö – Ich finde es gerade ganz cool Mädels zu treffen und Spaß zu haben. Benji ist aber zur Zeit in festen Händen.

BENJI: Das ist irgendwie immer so bei uns. Wenn der eine keine hat, ist der andere glücklich verliebt.

 

BRAVO: Seit ihr denn in allen Dingen so verschieden?

JOEL (lacht): Wir sind wie Engel und Teufel, Leben und Tod – ganz ehrlich!

 

BRAVO: Und wer ist dann Was?

BENJI: Joel ist eher der religiöse Typ. Sein Haus sieht von innen aus wie eine kleine Kirche. Überall stehen Jesusfiguren, seine Engel-Malereien hängen an der Wand und so.

JOEL: In Benjis zu Hause ist alles total düster. Überall brennen Kerzen, aus den Lautsprechern kommt Orgelmusik – wie im Horrorfilm -, und es wirkt wie ein Spuckhaus.

 

BRAVO: Eure Tattoos sind auch völlig verschieden!

JOEL: Ja. Benji mag bunte Tättowierungen. Sein ganzer Körper ist schon voll davon. Ich finde die düsteren Motive viel geiler.

 

BRAVO: Aber ihr steht euch schon sehr nahe, oder?

BENJI: Auf jeden Fall! Manchmal sehen wir uns nur an, und wir wissen, was der andere gerade denkt. Manche Leute können das nicht verstehen. 

JOEL: Wenn wir mal getrennt sind ist das echt hart für uns....

 

BRAVO: Wie lange haltet ihr es ohne einander aus?

BENJI: In den letzten zwei Jahren waren es höchstens zwei Wochen. Aber wenn wir uns nicht sehen, telefonieren wir ständig.

 

BRAVO: Und was könnt ihr am anderen nicht leiden?

JOEL: Er kommt dauernd zu spät – das nervt ein bisschen.

BENJI: und du kannst überhaupt nicht zuhören.....

 

BRAVO: Hört auf zu streiten – oder macht ihr das die ganze Zeit?

BENJI: Jeden Tag! Und ich bin fast immer der Schuldige....

JOEL: ....er ist oft schlecht gelaunt oder provoziert mich mit dummen Sprüchen – dann raste ich total aus, und wir kämpfen.

 

BRAVO: Aber der Klügere gibt doch bestimmt nach, oder?

BENJI: Yeah, ich bin der Smatere. Die anderen sehen mich ja nicht umsonst als Boss der Band. (grinst!)

JOEL: Jo, er ist für alles geschäftliche verantwortlich. Er weiß was die Band will, und setzt dass auch knallhart durch. Er ist unser Beschützer.

BENJI: Keiner kann uns Ficken! Das soll die ganze welt wissen, und dafür stehe ich mit meinem Leben!

 

 

 

 

 

Interview mit Joel Madden aus der aktuellen Sugar:

Eure Songs sind voller Wut und Zorn - wo kommen all diese Emotionen her?

Joel: Mein älterer Bruder, mein Zwillingsbruder Benji und ich hatten ein ganz normales Famillienleben, bis wir 15 Jahre alt waren. Dann hat und Dad verlassen und alles ging den Bach runter. Und so fing alles an...

Was meinst du damit?

Joel: Nun ja, Mum konnte die Miete nicht zahlen und wir mussten oft umziehen. Das Geld reichte nicht mal für Strom! Als dann auch noch mein älterer Bruder abhaute, mussten Benji und ich Geld verdienen - und gleichzeitig noch zur Schule. Irgendwie mussten wir Mum helfen, die Rechnungen zu bezahlen.

Das war eine harte Zeit. Wie bist du damit fertig geworden?

Joel:  Gar nicht. Ich habe mich fast täglich mit Typen von der Strasse geschlagen, um die Wut irgendwie rauszulassen. Erst das Musikmachen har mir geholfen, mich anders abzureagieren.

Welchen Rat kannst du jemandem geben, in dessen Leben auch alles schief läuft?

Joel: Ich weiss ganz genau wie es ist, von niemandem verstanden zu werden. Aber der einzoge Rat, den ich euch geben kann ist: Kopf hoch und irgendwann geht's wider bergauf.

Du und die anderen Jungs seht mit den schwarzen Klamotten und mit den Tatoos schon ziehmlich krass aus. Wie oft werdet ihr desswegen diskriminiert?

Joel: Jeden Tag. Bei unserem Aussehen erwarten die Leute, dass wir böse Jungs sind. Völliger Quatsch - wir würden nie jemanden verletzen!

Aha! Da ist also ein weicher Kern unter der harten Schale!

Joel: Natürlich. Ich würde mich selbst als einen sensiblen Menschen beschreiben. Ich bin ein hoffnungsloser Romantiker und verliebe mich ständig.

Das hätten wir nicht gedacht! Was war denn das Romantischste, was du jemals gemacht hast?

Joel: Ich habe einen Song geschrieben. Der geht darum, jemanden zu lieben, der deine Gefühle nicht erwiedert.

 

Interview mit Joel Madden:

Euer neues Album «The Chronicles of Life and Death» tönt einiges reifer und rockiger als die beiden Vorgänger. Ist eure Punk-Zeit vorbei?

Madden: Wir lieben Punk, aber wir haben uns nie als Punkband gesehen. Wir suchen Herausforderungen, wollen nicht immer dasselbe spielen. Durch den Rock-Einfluss ist unsere Musik komplizierter geworden.

Wie erlebt ihr die Punk-Welle?

Madden: Für viele junge Bands ist das grossartig: Vor zehn Jahren hätten diese noch keine Chance gehabt. Bands wie Green Day, Blink 182 oder auch Bad Religion haben da einige Türen geöffnet, auch für uns.

Zeitgleich mit der neuen CD erscheint die DVD «Live at Brixton». Eine Hommage an die Urpunks von The Clash?

Madden: Konzerte sind das Wichtigste für uns, darum bringen wir jetzt auch eine Live-DVD. Und als grosser Clash-Fan in Brixton zu spielen, war schon sehr speziell.

Ihr wart jetzt zwei Jahre auf
Tour und habt wohl kräftig abgefeiert. Wie geht ihr mit Alkohol und Drogen um?

Madden: Jeder muss seine eigenen Erfahrungen damit machen, ob in einer Band oder nicht. Wir feiern gerne, aber die Balance zwischen Arbeit und Vergnügen ist uns wichtig.

In den USA sind bald Wahlen. Wer ist euer Favorit?

Madden: In meinen Augen sind Bush und Kerry etwa gleich schlecht.

Kannst du kurz erzählen, wie Good Charlotte zu ihrem Plattenvertrag gekommen sind?

Madden:Wir sind in einer sehr kleinen Stadt aufgewachsen, wo es nicht besonders viel Musik gab. Wir haben unser Demotape herumgereicht, damit die Leute es sich anhören. Es war sehr hart, denn niemand wollte es hören. Irgendwie ist es dann einem Radiosender in Philadelphia in die Hände gefallen, die haben uns dann gespielt. Daraufhin haben die Leute dort angerufen und gefragt, wer das ist. Wir sind die ganze Ostküste entlang getourt, in der Gegend, wo wir wohnten. In diesen fünf Jahren haben wir uns langsam aber sicher eine Fangemeinde aufgebaut und die Aufmerksamkeit von Leuten gewonnen. Am Ende haben wir in ausverkauften Shows vor ca. 1000 Leuten gespielt. Dann wurde die erste Plattenfirma auf uns aufmerksam und wollte uns unter Vertrag nehmen. Aber wir haben nein gesagt. Nach einer Weile wollten uns mehrere Labels unter Vertrag nehmen . Da haben wir uns das Beste ausgesucht. Wir haben echt Glück gehabt. Du musst wirklich raus gehen und allen Leuten immer wieder deine Musik vorspielen. Wenn du dann unter Vertrag bist, ist es dasselbe: du musst Menschen mit deiner Musik überzeugen.
Es scheint also sehr wichtig zu sein, dass Radiostationen mutig genug sind, neue Musik zu spielen, die noch nicht in den Charts ist.
Heutzutage ist es sehr schwer. Die meisten Sender geben unbekannten Liedern keine Chance. Aber es gibt noch einige wenige, die sich trauen. Und das ist wirklich sehr wichtig, wie ich finde. Wir als Band geben Newcomern auch Chancen, indem wir sie mit auf Tour nehmen und Ausschau nach neuen Bands halten.

Nach fünf Jahren Zusammenarbeit und drei Alben, könnt ihr besser oder schlechter miteinander arbeiten?

Madden: Ich denke, dass es noch nie leichter für die Band gewesen ist als jetzt, weil wir uns so gut verstehen. Wir schätzen uns gegenseitig mehr als früher. Wenn Benji ein Problem hat und sagt, dass er deshalb das Interview nicht machen möchte, dann sagen wir okay, dann mache ich das Interview, du musst das nicht machen. Wir streiten uns nicht mehr über blöde Sachen wie, warum machst du das Interview nicht, ich mache das Interview… Das sind alles so unreife Sachen, die man macht, wenn man jünger ist. Aber jetzt verstehen wir uns, schätzen uns und deswegen ist es auch einfacher geworden.

Ihr habt gerade euer neues Album raus gebracht. Euer Sound hat sich sehr gewandelt. Habt ihr euren Stil absichtlich verändert oder seid ihr einfach älter geworden?

Madden: Es ist alles zusammen. Man wird älter und die Band auch. Nicht nur musikalisch, sondern auch wie wir als Band zusammen funktionieren. Billy hat dieses mal ein bisschen mehr an den Texten geschrieben, eigentlich haben alle daran mitgearbeitet. Alles ist offen, das ist immer schon so bei Good Charlotte gewesen. Es ist unsere dritte Platte und da hatten wir mehr Selbstbewusstsein, das zu tun, was wir gerne machen wollten. Jeder auf seine Weise. Wir alle zusammen haben unsere Musik verändert. Durch das Touren sind wir besser geworden. Man wird reifer. Auch ich habe mich stimmlich und textlich weiterentwickelt. Es ist eine ganz andere Platte als die alte.

Ich denke, Good Charlotte legen Wert auf ihr Styling. Wie wichtig ist es für euch, die richtigen Klamotten anzuziehen?

Madden: Jeder von der Band sieht das anders. Für mich persönlich ist es sehr wichtig. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es nicht so ist. Ich könnte versuchen, cool zu sein und sagen, dass es mir egal ist, aber es ist mir sehr wichtig. Wenn ich morgens aufstehe, trage ich mein Make up auf und ziehe Klamotten an, die ich mag, damit ich gut aussehe. Meine Lieblingsbands haben auch immer gut ausgesehen, also versuche ich das auch. Den anderen Jungs ist es nicht so wichtig. Es ist kein Gesetz innerhalb der Band. Jeder ist anders und ich denke, dass ich und Billy uns mehr um unser Äußeres kümmern, als Benji und Paul. Bernji und Paul ist es relativ egal. Die ziehen irgendetwas an. Ich und Billy gehen gerne shoppen und ich denke, Klamotten und Musik gehören zusammen. Ich wollte immer so aussehen wie meine Lieblingsbands und Idole. Jeder sieht das unterschiedlich in der Band.

Wer sind deine Lieblingsbands?

Madden: The Smiths, Marylin Manson - der sieht immer gut aus, The Clash sahen auch immer toll aus. Immer wenn ich Bilder von denen gesehen habe dachte ich wow sind die gut angezogen. Ich fand auch immer gut, wie die Beatles ausgesehen haben, alle möglichen Leute. Da gibt es auch ein paar neue Bands, die ich wirklich gut finde, wie Interpole. Da gibt es schon einige. Ich finde es gut, wenn sich Leute Zeit nehmen für ihr Styling.

Geht ihr in nächster Zeit auf Tour? Werdet ihr auch in Deutschland spielen?

Madden: Hoffentlich werden wir Ende Januar oder Anfang Februar 2005 nach Deutschland kommen. Wir möchten gerne mit Green Day auf Tour gehen, aber wenn das nichts wird, kommen wir alleine. Auf jeden Fall kommen wir. Wir wollen dieses Mal nach Deutschland kommen und touren, weil wir hier sehr gerne ein paar mehr Fans haben wollen. Mit der neuen Platte versuchen wir das noch stärker.





Interview mit Paul Thomas:

Good Charlotte
Interview
Datum: 29.09.2004


"Ich mag mein Leben"


AN: Wie lief das Schreiben des neuen Albums?

Paul: Es war cool. Bestimmt die Hälfte des Albums haben wir auf Tour geschrieben. Während der Soundchecks oder wann immer wir etwas Freizeit hatten. Dann haben wir ein wenig auch zusammen im Studio verfasst und die beiden Zwillinge (Joel und Benji Madden, Gesang und Gitarre) haben noch eine Exkursion in die Berge in Kalifornien unternommen, auf der sie ein paar Songs schrieben. Das war zu einer Zeit, als nichts so richtig lief im Studio und als sie zurückkamen hatten sie Predictable, S.O.S und The World Is Black, die meine drei Lieblingssongs sind, im Gepäck. Aber die gesamte Arbeit an dem Album war cool und erstaunlich schnell. Zwar dauerte es rein zeitlich schon sehr lange, aber alles fügte sich am Ende recht flott zusammen.

AN: Also habt ihr dieses Mal schon ziemlich anders gearbeitet als bei den ersten beiden Alben?

Paul: Ja, wir haben zum Beispiel andere Instrumente gespielt. Billy (Martin) spielt viel Klavier, Keyboard und Orgel. Ich habe beispielsweise auch Kontrabass gespielt und wir haben eine Menge verrückter Percussion-Instrumente, wie Kastagnetten, Triangeln und alle möglichen anderen Ohrenschmäuse.

AN: Habt ihr auf einigen Stücken denn auch einen Drum-Computer benutzt oder klingt das nur so?

Paul: Ich glaube, wir haben ein paar Drum-Loops benutzt. Und das ist es auch schon. Aber Eric (Valentine, Produzent des Albums) ist ein Genie. Er ist so eine Art verrückter Professor, also er könnte ohne Probleme Raketen bauen, mit seinem Enthusiasmus, verwendet diesen aber komplett im Studio. Also ein wirklich sehr engagierter Mann. Er ist dafür verantwortlich, dass die Drums so cool klingen. Es war nicht unbedingt eine Drum-Maschine, sondern eher die Tatsache, dass unser Tontechniker die Drums mit allen möglichen Mikrofon-Positionen aufnahm. Also alles sehr aufwendig.

AN: Naja, es klingt zumindest nach vielen technischen Instrumenten, um verschiedene Sounds zu erzeugen.

Paul: Ja, Eric ist schon cool. Er benutzt auch viel altmodische Technik aus den 70ern, weil ihm der Sound der Led Zeppelin Platten und anderem Zeug aus der Zeit so gefällt. Das mischt er dann mit einer Band wie uns, die ja zunächst einmal mit so einem Sound nichts zu tun hat, was das Ganze schon sehr cool macht.

AN: Warum habt ihr für die Platte dann den Titel The Chronicles of Life and Death gewählt?

Paul: Der ist Joel eingefallen und als er ihn vorschlug, dachte ich nur, dass er perfekt sei. Billy ist sofort auf den Zug aufgesprungen und wollte direkt das Artwork für das ganze Album machen. Das Cover so wie ein Märchenbuch. Und von da an war es außer Kontrolle. Wir haben dann eine Life- und eine Death-Version gemacht, so dass Billy auch zwei verschiedene Artworks machen konnte und es für jede einen anderen Bonus-Track gab.

AN: Müssen denn richtige Fans beide Versionen holen?

Paul: Ich würde das so nicht sagen. Ich denke, sie sollten sich einfach den anderen Song irgendwo runterladen. Im Booklet selbst gibt es nämlich auch keine wirklichen Unterschiede.

AN: Ich kenn das Artwork noch gar nicht, weil meine Promo-Kopie relativ mager ausgestattet ist.

Paul: Aber du hast es dir zumindest angehört?

AN: Ja, sicher.

Paul: Und, mochtest du es?

AN: Da muss ich ehrlicherweise sagen, dass ich es nicht besonders gemocht habe, aber es geht in Ordnung.

Paul: Danke.

AN: Ich mochte die letzte Platte echt, obwohl das normalerweise nicht die Musik ist, die ich hauptsächlich höre. Das neue Album ist etwas weniger poppig, vielleicht braucht es ja noch länger. (Anm. des Verfassers: Nein, es braucht nicht länger, die Platte ist wirklich nicht toll.)

Paul: Aber ich schätze es sehr, dass du dir das Album auch oft anhörst. Jemand in Deutschland hat die Platte gehört, das ist doch geil.

AN: Ich glaube, die Songs sind stilistisch sehr breit gefächert, wie kommt sowas?

Paul: Es ist einfach nur viel extremer auf diesem Album als auf den anderen, aber es war schon immer unser Ding, uns nicht nur auf ein Genre oder einen Sound festzunageln. Wir versuchen schon, immer unterschiedlich zu klingen. Bei The Young and Hopeless war das zwar teilweise nicht so, aber dafür waren die Songs alle sehr intensiv und es ging viel nach dem Muster erst ein schneller, dann ein mittelschneller, dann ein langsamer, dann wieder ein etwas schnellerer Song uns so weiter. Auf dem neuen Album haben wir fast nur Songs im mittleren Bereich. Das liegt vielleicht daran, dass wir alle älter werden und auch etwas anspruchsvollere Musik hören. Aber wie war eigentlich nochmal die Frage?

AN: Warum sind die Songs so unterschiedlich?

Paul: Billy hat zum Beispiel Ghost Of You geschrieben, was dann schon erklärt, warum dieser so anders klingt, da er das hier zum ersten Mal gemacht hat. Aber wir wollten auch einfach total viele verschiedene Dinge ausprobieren. Bei The World Is Black wollten wir einfach dieses
The Cure Gefühl aufbauen, während wir bei Meet My Maker die Gitarre nach Muse klingen lassen wollten,...

AN: Stimmt, das ist mir auch aufgefallen.

Paul: ...ich glaube sogar, dass das gar nicht Meet My Maker sondern In This World war. Wir sind auf jeden Fall Riesen
Muse Fans.

AN: Ich auch, deshalb ist der Song auch gut. Ihr habt sogar Hiphop auf der Platte.

Paul: Stimmt, dieses eine Lied. I Just Wanna Live, das eigentlich als ein Projekt geplant war zusammen mit einem Hiphop-Künstler. Leider ist daraus nichts geworden, weswegen Joel einfach seine eigenen Rhymes geschrieben hat und für einen Weißen das auch nicht so schlecht gemacht hat.

AN: Weißt du, worum es in dem Song geht?

Paul: Nein.

AN: Weil ich glaube, dass es da ein paar Zeilen über Interviews gibt.

Paul: Stimmt, im Rap gibt es diese Zeilen „In his birthday suit, when he´s home alone, he´s talking on the phone, got an interview with the Rolling Stone, saying now you´re rich and now you´re famous, fake ass girls all know your name, lifestyles of the rich and famous, your first hit are you ashamed?” Diese Frage wird uns in jedem Interview gestellt.

AN: Soll ich dich das auch fragen?

Paul: Schon, okay. Aber das ist das, was halt immer gefragt wird, was wir nun denken, nach Lifestyles of the Rich and Famous wo wir doch selbst reich und berühmt sind. Wir sehen das auch nicht als Angriff, wir werden es halt nur oft gefragt, weswegen es auch den Weg in den Song fand. In jedem seiner Songs befindet sich auch ein Funken Wahrheit. Er macht nichts anderes als zu erzählen, was in ihm vorgeht. Egal, ob man das jetzt gut findet, dass er seine Seele nach außen dreht.

AN: Aber irgendwie denkt man schon, dass ihr in eine andere Welt gekommen seid mit sovielen verkauften Platten.

Paul: Also ich bin es noch nicht. Das Touren ist schon was anderes jetzt. Früher wären wir nie in so einem Hotel gewesen. Und um ehrlich zu sein, diese kleinen Unterschiede sind fantastisch, weswegen wir nur versuchen, sie möglichst demütig zu genießen. Wir sind schon aus einem ziemlich armen Elternhaus. Halt diese Vorstadt-Armut. Irgendwo außerhalb von Washington, D.C. und seitdem das Geld und solche Möglichkeiten zu uns gekommen sind, schätzen wir sie wirklich.

AN: Warum habt ihr Predictable als erste Single ausgewählt?

Paul: Weil es so ein catchy Dance-Song ist. Als ich meinen Basslauf für diesen Song eingespielt habe, hatten wir eigentlich nur das ganz einfache Demo für den Song. Aber schon nachdem der Bass eingespielt war, konnte ich ihn nicht mehr aus meinem Kopf bekommen. Da war mir sofort klar, dass dies der eingängigste Song des Albums ist. Außerdem ist er eine gute Einführung dafür, wie unterschiedlich das Album klingt.

AN: Ja, also es klingt zumindest anders als eure letzten Singles.

Paul: Komplett. Aber ich finde auch, dass alles, was wir bisher gemacht haben, so musikalisch unreif war. Aus dem Blickwinkel sind wir wirklich gewachsen und spielen jetzt anspruchsvollere Musik. Zumindest für uns. Wenn du dir unser erstes Album und jetzt dieses anhörst, wird dir auffallen, wie weit sich die Band entwickelt hat. Natürlich machen wir nichts wie
The Mars Volta, Rush oder irgendein anderer verrückter Scheiß. Aber zumindest für uns erweitern wir unseren musikalischen Horizont. Und ich find das auch cool, ich könnte direkt noch ein neues Album machen. Ich liebe es, aufzunehmen, aber der Rest ist auch toll. Ich habe ein tolles Leben.

AN: Ist schon eine zweite Single geplant?

Paul: Wir überlegen noch, aber wahrscheinlich wird das We Believe, der zwölfte Song auf dem Album. Das hat einen
U2-Vibe, nur die Bassline bricht heraus.

AN: Ihr ward im letzten Jahr auf dem Liberation – Songs To Benefit PETA Sampler. Warum?

Paul: Weil PETA uns immer äußerst nett behandelt haben. Ich selbst bin nicht Vegetarier, aber Billy und er ist dadurch mit einigen Leuten von PETA befreundet. Da stellte sich fast schon die Frage, warum wir nicht auf diesem Sampler sein sollten. Sie haben uns halt gefragt und wir zugesagt.

AN: Habt ihr denn mitbekommen, dass eure Fans stärker auf PETA aufmerksam geworden sind?

Paul: Ich weiß nicht, ob wir uns sowas persönlich ankreiden können. Es scheint nur so, als würden sich mehr und mehr Leute Gedanken darüber machen, ob man Tiere essen sollte. Aber ich glaube nicht, dass das allein unsere Schuld ist. Wir versuchen einfach, ein paar Leuten die Augen zu öffnen, wobei bisher niemand zu mir persönlich gekommen ist und mir dafür dankte, dass wir ihn zu PETA gebracht und damit sein Leben verändert haben. Aber ich finde es cool. Ich habe nichts gegen sie, auch wenn ich fleisch esse.

AN: Wurdet ihr auch gefragt, ob ihr bei Rock Against Bush mitmachen wollt?

Paul: Ja, wurden wir.

AN: Und warum habt ihr nicht mitgemacht?


Paul: Weil wir nicht wollten, nachdem wir lange darüber nachgedacht haben. Ich kann dir jetzt sagen, dass kein einziger von uns Bush wählen wird, aber es gibt keinen Grund, warum wir unsere Musik mit Politik mischen sollten. Das wäre ein zu klares Statement gewesen. Wir machen uns zwar Gedanken um das Thema, aber Politik interessiert uns nicht wirklich. Uns ist es wichtig, dass die Leute wählen gehen und wir wählen auch selbst, aber wir wollen niemandem aufdiktieren, wen sie wählen sollen. Das ist einfach nicht unser Ding. Ich persönlich hätte das echt gerne gemacht, weil ich Fat Mike super finde. Ich habe ihn mal getroffen und er ist einfach ein atemberaubender Typ. Also wäre es schon cool gewesen, aber ich akzeptiere unsere Gemeinschaftsentscheidung. Zuerst dachten wir alle, dass es toll wäre, auf dem Sampler zu sein, weil wir Bush hassen. Aber dann haben wir uns halt umentschieden. Aber natürlich besitze ich beide Teile von Rock Against Bush. Verrückt, alle hassen Bush. Sogar in Amerika, aber ich garantiere dir, dass er die Wahl gewinnen wird.

AN: Das fürchte ich auch. Wo du gerade Fat Mike erwähnst, ihr seid habt auch schon einiges mit Tim Armstrong von Rancid zusammen gemacht. Unter anderem hat er einige Songs für das letzte Album geschrieben, wie kam das?

Paul: Wir haben
Rancid auf der ersten Warped Tour, die wir je spielten, getroffen. Benji, Tim und Lars (Frederiksen) waren dabei sofort auf einer Wellenlänge. Sie haben überall rumerzählt, wie sehr sie unsere Musik mögen, was schon sehr aufregend war. So fing es also an. Und auch heute sind die drei immer noch gut miteinander befreundet. Ich kann aber nicht mehr genau festmachen, wann und wo, Tim und Benji zusammen Lifestyles Of The Rich And Famous geschrieben haben. Aber es passierte halt. Wir haben auch mal zusammen ein Fotoshooting für ein japanisches Magazin gemacht und Benji war im Fall Back Down Video. Wir sind zwar nur selten am selben Ort, aber wenn sowas klappt, ist das schon cool. Rancid ist auch eine großartige Band. Als ich noch viel jünger war, habe ich ihre Platten dauernd gehört.

AN: Und ich glaube trotzdem, dass der größte Teil der sogenannten Punkszene euch als Band nicht ernst nimmt.

Paul: Und ich verstehe auch voll warum. Ich bin auch aufgewachsen und habe alles, was auf MTV lief gehasst. Selbst was im Radio lief, gefiel mir nicht. Ich habe mir nur Sachen angehört, die komplett im Underground bekannt waren. Das ist natürlich schon eine verrückte Sache, weil sich für mich nun alles gedreht hat und ich mit der jetzigen Situation sehr zufrieden war. Ich habe das aber zuletzt wieder bei Coheed & Cambria erlebt. Sie sind auf einem Indie-Label und hatten diesen Status, dass man sie nur kannte, wenn man von ihnen durch jemand anderes gehört hat. Ich dachte also, sie könnten meine kleine Underground-Band bleiben und nun gehen sie tierisch ab in Amerika. Sind sie hier auch groß?

AN: Naja, sie könnten wesentlich größer sein, wenn sie sich mal etwas besser präsentieren würden.

Paul: Ja, verstehe. Es gibt eben eine Menge verrückte Sachen und auch ein paar coole Aspekte davon, so bekannt zu sein. Die weiblichen Fans sind das krasseste. Als junger Mann, der hauptsächlich auf Konzerte ging, auf der auch viele Jungs waren, findet man es schon komisch, wenn man ein Meer von Frauen vor sich sieht.

AN: Aber alle sehr jung, denke ich mir.

Paul: Ja, zum größten Teil.

AN: Also keine Groupies.

Paul: Nein, es ist nicht so wie bei Mötley Crüe.

AN: Okay, dann die letzte Frage. Jemand kann nur ein Album kaufen, welches sollte es sein: Die neue Green Day, die neue Social Distortion oder die neue Good Charlotte und warum?

Paul: Die neue
Good Charlotte, weil ich in der Band bin und es aus meinem Gesichtspunkt Quatsch wäre, etwas anderes zu sagen. Aber ich mag die neue Green Day auch wirklich sehr. Meiner Meinung nach die beste Platte, die sie bisher gemacht haben. Die neue Social Distortion habe ich noch nicht gehört, war aber auch nie so ein Riesen-Fan der Band.

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